· Pressemitteilung

Als es in Dissen noch Sekt für Blut gab

tFoto: Neue Osnabrücker Zeitung

Mehr als ein Vierteljahrhundert haben Beate und Hans-Ludwig Bockamp die Blutspende für das DRK Dissen-Bad Rothenfelde organisiert. Bei ihrer Verabschiedung erinnern sie sich an die Anfänge mit Sekt für Blutspender und Brötchennachschub im Krankenwagen.

Den letzten Blutspendetermin in diesem Jahr nutzten Monika Gerdes vom Blutspendedienst und Helmut Zimmermann vom DRK-Kreisverband, um beiden für ihr jahrzehntelanges Engagement zu danken. Anfang 1990 – also vor fast genau 30 Jahren – übernahm Beate Bockamp auf Bitten des damaligen Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins die Verantwortung für die Blutspende. „Die ersten Termine fanden noch in der alten Volksschule statt“, erinnert sie sich. Stühle und Tische mussten aus den Klassenräumen getragen und später wieder hinein geschafft werden. „Es war ein irrer Aufwand.“

Sekt für Spender

Damals habe es noch für jede zehnte Spende eine Flasche Sekt gegeben, erzählt Hans-Ludwig Bockamp: „Und die meisten wurden gleich an Ort und Stelle geöffnet.“ Später wechselte die Blutspende in die Schulküche im Keller der Realschule. Wieder war von Beate Bockamp und dem gesamten Team Schlepperei gefordert – treppauf, treppab. Erst seit der Einrichtung der Cafeteria in der Realschule kann der gesamte Ablauf von der Aufnahme der Spender über die eigentliche Blutspende bis zur unverzichtbaren Stärkung danach auf einer Ebene erfolgen.

Viele Helfer tragen zum reibungslosen Ablauf bei. Selbstverständlich ist das nicht. Bockamps erinnern sich auch an andere Zeiten. Da wurden aus Mangel an Helfern die Eltern eingespannt oder die Mitarbeiter der eigenen Massagepraxis. Wenn jede Hand gebraucht wird, sind kreative Lösungen nötig. Die Brötchen werden knapp, aber keiner kann entbehrt werden? Beate Bockamp zögerte nicht lange, sondern rief entschlossen die Rettungswache an. An Verpflegung für die Spender soll und darf es schließlich nicht fehlen. Also kam der Nachschub per Krankenwagen.

Um kreative Ideen war die langjährige Organisatorin der Blutspende ohnehin nie verlegen. Um Spender zu motivieren, kreierte sie Themen-Termine wie die Oktoberfest-Blutspende ganz in Weiß-Blau – natürlich originalgetreu mit Leberkäs‘ und Brezeln – oder die närrische Variante mit Luftschlangen und Pappnasen. „Sie hat sich immer etwas Neues einfallen lassen und mit ganz viel Liebe zum Detail umgesetzt“, würdigt Monika Gerdes, Gebietsreferentin des Blutspendedienstes, ihr Engagement.

Konstant dreistellige Spenderzahlen

Die Spender in Dissen und – seit 2005 – Bad Rothenfelde wissen das zu schätzen. Durchschnittlich 139 sind es bei den jährlich vier Terminen in Dissen. 109 Spender kommen durchschnittlich zu den drei Terminen in Bad Rothenfelde. Für das Ehepaar Bockamp war jeder einzelne Spendentermin mit viel Arbeit verbunden. Dienstags einkaufen, mittwochs Salate vorbereiten, donnerstags dann die eigentliche Blutspende, freitags alles wieder aufräumen: Häufig verwendete Beate Bockamp ihren Urlaub darauf.

Ohnehin haben sie und ihr Mann ihr gesamtes Leben am DRK ausgerichtet. Gemeinsam natürlich: „Wir sind eben ein Dreamteam. Uns gibt es nur im Doppelpack.“ Jetzt möchte sich das Dreamteam auch ein wenig Privatleben gönnen. Zuvor aber wollen sie danke sagen: der Stadt Dissen und der Gemeinde Bad Rothenfelde für die intensive Unterstützung, allen Spendern und natürlich auch allen Helfern. „Ohne euch hätten wir das nie geschafft!“